Moscow St. Basil's Cathedral Night Shot10/17/2015 – Seit ein paar Jahren besuche ich stets in der zweiten Septemberhälfte eine der interessantesten Metropolen Europas: Moskau. Meistens ist diese Zeit auch dort durch das wunderschöne Wetter des Altweibersommers geprägt, bei meinem letzten Besuch im September 2015 lagen die Tagestemperaturen mit 23° bis 27 °C deutlich höher als in Deutschland, was für Moskau wirklich sehr ungewöhnlich war.

Gerade bei so schönem Wetter kann der Besucher eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten genießen. Aber ganz abgesehen vom Moskauer Wetter, das im September auch anders kann, ist es stets der Beginn der neuen Kultursaison, wenn zahlreiche Moskauer Theater und Konzerthalle wieder ihre Pforten öffnen. Auch wer der russischen Sprache nicht mächtig ist, kann dennoch viele der kulturellen Angebote genießen. Die meisten Theater, Museen und auch die anderen Sehenswürdigkeiten befinden sich natürlich in Moskaus Zentrum, was für sich genommen schon ein wirklich großes Areal einnimmt. Bequem ist, dass sich Theaterkassen in den Eingangsbereichen fast aller zentraler Metrostationen befinden, zu empfehlen sind z. B. die Kassen neben dem berühmten Bolschoi Theater, die bis 21:30 Uhr durch freundliche Verkäuferinnen besetzt sind, die kulturell wirklich sehr bewandert sind.

Sehenswürdigkeiten Moskau´s – die Perlen der Kunst für jedermann

Neben dem touristischen Klassiker Bolschoi Theater gehört unbedingt auch ein Besuch des Operetten Theaters ganz in der Nähe vom Bolschoi. Hier werden dem Besucher wunderbare Musicals auf sehr hohem Niveau dargeboten, z. B. “Graf Orloff”, eine wichtige Persönlichkeit aus dem Leben von Katharina die Große. Außerdem wird stets Ende September traditionell die “Kremlin Gala” im Staatlichen Kremlpalast veranstaltet. Dieses außergewöhnliche Ballettereignis mit internationalen Stars ist ein echter Hochgenuss, man befindet sich hier in einem der größten Bühnensäle Russlands, wo einst zu sowjetischen Zeiten die großen Parteitage der Kommunistischen Partei stattfanden. Der Besuch des Kremlpalasts lässt sich gut verbinden mit der Besichtigung der Kremlkathedralen oder der Rüstkammer mit den berühmten Schätzen Russlands.

Wer sich für eine abendliche Ballettveranstaltung entscheidet, sollte lieber schon etwas früher dort hingehen, denn die Sicherheitsvorkehrungen werden heute sehr ernst genommen, sodass die Besucher wie bei einer Flughafenkontrolle behandelt werden. Die gut organisierten Sicherheitsmaßnahmen sind in Moskau an sehr vielen Stellen gang und gäbe nicht zuletzt auch zum Schutz der Touristen. Darüber hinaus ist ja der Kremlpalast dermaßen riesig, dass man dort wie in einem Museum viel Zeit braucht. Zwar ist der Kremlpalast (von außen) nur 19 m hoch, aber er reicht nochmals ebenso tief in der Erde.

Ein weiteres Highlight, das ich an dieser Stelle unbedingt noch empfehlen möchte, ist das “Todesballett” im “Alla Duhova Theater”. Diese hochgradig talentierte Frau leitet seit Jahren eine der erfolgreichsten modernen russischen Ballettgruppen.

Besonders erfreulich ist es, dass die Eintrittspreise für diese grandiosen Veranstaltungen im Vergleich zu Deutschland in der Regel um ca. 40 % günstiger liegen. Der Kursverfall des Rubels gegenüber dem Euro wirkt sich noch zusätzlich günstig aus für den Touristen. Für einen Euro bekommt man fast 75 Rubel, Stand September 2015, ein Jahr zuvor lag der Kurs noch bei 50 Rubel. Man sollte übrigens nicht unbedingt an den Flughäfen sein Geld wechseln, dort kriegt man meistens einen sehr ungünstigen Kurs. Es gibt im Zentrum zahlreiche Wechselstuben, die sich gegenseitig Konkurrenz machen, aber die “Arbat” Straße, das Mekka aller Touristen, meidet man diesbezüglich besser. Wer Karten für Theaterveranstaltungen kaufen möchte, sollte sich gut überlegen, ob er unbedingt im “Parkett” sitzen muss, die Plätze in den ersten Reihen des “Amphitheaters” oder der “Beletage” sind ebenfalls sehr zu empfehlen und deutlich günstiger.

Multimedia direkt auf der Straße

Ende September verwandeln sich abends viele zentrale Gebäude wie das Bolschoi Theater, die Basiliuskathedrale auf dem Roten Platz, das riesige Kaufhaus “Detskii Mir” (Kinderwelt) und viele andere mehr in Multimedia-Showbühnen. Insbesondere das Symbol Russlands, die Basiliuskathedrale, erstrahlt in ganz spezieller Beleuchtung, die musikalisch passend untermalt die Geschichte Russlands erzählt. Übrigens wurde diese Kathedrale schon vor einigen Jahren vollständig restauriert, sie bietet dem Besucher einen guten Einblick in die russische Barockkunst.

Das riesige Moskauer Zentrum lockt besonders am Abend unzählige Touristen und auch die Bewohner der Stadt an, sodass die Stadt wirklich niemals schläft. Allein die berühmteste Einkaufspassage Russlands “GUM” (direkt am Roten Platz) ist schon wegen seiner Architektur einen Besuch wert. Dort folgt man einer alten Moskauer Tradition und probiert unbedingt das Speiseeis, das direkt neben dem Springbrunnen angeboten wird.

Den langen Moskauer Abend übersteht man am Besten mit einer kleinen Rast am berühmten Puschkinplatz. Überhaupt verabreden sich auch viele Moskauer an jenem Denkmal des berühmtesten Dichters Russlands: Alexander Puschkin. Ganz in der Nähe befindet sich übrigens auch die erste russische McDonald’s-Filiale, die erstmalig, sozusagen als erste Tuchfühlung mit dem American Way of Life, in der Zeit der Perestroika öffnete. Aber einen Kaffee mit einem schmackhaften Gebäck sollte man lieber in dem kleinen Straßencafé “Prawda Kafe” (der wahre Kaffee) direkt am “Armenia” Kaufhaus bestellen. Die Qualität ist wirklich sehr gut und nach 18 Uhr gibt es das Gebäck zu einem großen Kaffeebecher umsonst dazu. Für 150 Rubel, also 2 Euro, ist das