Lissabon – Die weisse Stadt am Meer

Lissabon - Lissabon - Die weisse Stadt am Meer

Die portugiesische Hauptstadt an der Flussmündung des Tejo und der Atlantikküste geht historisch auf die Phönizier zurück, die hier an der so von ihnen genannten „fröhlichen Meeresbucht“ (Alis Ubbo) schon vor gut 3000 Jahren siedelten und Handel betrieben. In den folgenden Epochen herrschten auch Römer, Griechen, Sueben, Mauren, Spanier und Habsburger über Lissabon. Mehr jedoch noch als durch die vielen kriegerischen Eroberungen wurde die Stadt durch das Erdbeben im Jahr 1755 zerstört, bei dem bis zu 100.000 der damals 275.000 Einwohner starben und 85 Prozent aller Gebäude vollständig dem Erdboden gleichgemacht wurden.

Danach wurde Lissabon sukzessive erbebensicher wieder neu errichtet, das heutige Stadtzentrum Baixa Pombalina zwischen der Praça do Comércio, der Cais do Sodré und dem Stadtteil Alfama mit der Einkaufs- und Flaniermeile Rua Augusta, dem Design- und Modemuseum „MUDE“ sowie dem historischen Stadtquartier Santa Maria Maior ist heute eine der größten Touristenattraktionen der Stadt. Auch sonst ist die Kapitale Portugals überreich mit architektonischen Attraktionen ausgestattet. Zum geradezu unverzichtbaren Standardprogramm einer Städtereise nach Lissabon gehören ganz sicher die Besichtigungen der beiden Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes vor Ort.

Dazu zählen das urbane Wahrzeichen des Leuchtturms Torre de Belém im gleichnamigen Stadtteil Belém von 1521, der sinnbildlich für die einstige Größe des portugiesischen Weltreichs steht und das mit einer reich verzierten Fassade aus weißem Kalkstein geschmückte Kloster Mosteiro dos Jerónimos von 1601, in dessen Katakomben fast zwei Dutzend ehemalige Mitglieder der portugiesischen Königsfamilie begraben liegen.

 Sehenswürdigkeiten in Lissabon

Weitere bedeutende sakrale Bauten im Stadtgebiet sind das Kloster São Vicente de Fora von 1147, das ehemalige Zisterzienserkloster Nossa Senhora do Desterro von 1591, das heute als Schule genutzte Convento de Santos-o-Novo sowie das beim Erdbeben von 1755 zerstörte Convento do Carmo, wo heute das Museum Arqueológico do Carmo untergebracht ist und regelmäßig Konzerte veranstaltet werden. Auch an prächtigen säkularen Gebäuden und imposanten Denkmalen herrscht in Lissabon alles andere als Mangel, ganz den wagemutigen portugiesischen Entdeckern ist etwa das Padrão dos Descobrimentos (Denkmal der Entdeckungen) in Belém von 1960 gewidmet.

Weit über der Stadt thront hingegen die ebenfalls vom damaligen Erdbeben weitgehend zerstörte ehemalige maurische Festungsanlage Castelo de São Jorge, von der man fantastische Fernsicht auf ganz Lissabon und den Atlantik hat. Von dort sieht man auch die älteste Kirche der Stadt, die Catedral Sé Patriarcal (Igreja de Santa Maria Maior), die zwischen 1147 und 1380 erbaut wurde. Ein Augenschmaus ist auch die große weiße Barockkirche Igreja de Santa Engrácia im Stadtteil São Vicente die erst im 20. Jahrhundert fertiggestellt und anstatt als Gotteshaus seither nur als nationales Pantehon genutzt wurde.

Ebenfalls seinem ursprünglichen Zweck als Kloster entfremdet wurde der Palácio de São Bento von 1598 in der Stadtgemeinde Estrela, der seit 1834 der Sitz des portugiesischen Parlaments ist. Niemals zweckentfremdet wurde hingegen der Palácio dos Marqueses de Fronteira von 1675 im Stadtteil São Domingos de Benfica, der als bedeutendes Beispiel der portugiesischen Renaissancearchitektur einer der wenigen Paläste ist, die das Erdbeben von 1755 unbeschadet überstanden haben.

 Lissabon günstig?

Heute ist Lissabon mit seinen aktuell knapp 550.000 Einwohnern vor allem auch eine lebendige Kulturstadt mit vielen unterschiedlichen Freizeit- und Unterhaltungsangeboten, deren Preisgefüge jedoch teils deutlich unter demjenigen der Städte im Nachbarland Spanien liegt. So bezahlt man etwa für eine Flasche Wein im Restaurant lediglich um die 5 Euro, für den typisch portugiesischen Espresso „Curto“ im Café nur ca. 1 Euro. Mahlzeiten in einfachen Restaurants gibt es bereits für 3 bis 6 Euro, in mittleren Etablissements für 5 bis 12, in gehobenen Gasstätten für um die 15 Euro.

Bei den Unterkünften bewegt sich die Spanne ungefähr zwischen 15 Euro für einfache Hotels und Pensionen und bis zu ca. 50 Euro pro Nacht und Person in besseren Häusern. Auch wenn die Lebenshaltungskosten in ganz Portugal und speziell in Lissabon in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind, zahlt man für viele Dienstleistungen wie etwa einen Friseurbesuch oft noch wesentlich weniger als in Deutschland. Selbstversorger während einer Städtereise nach Lissabon können sich zum Beispiel gut und günstig in einem der unzähligen kleinen Lebensmittelgeschäfte eindecken, die insbesondere Obst und Gemüse zu sehr fairen Konditionen verkaufen und oft auch bis spät in der Nacht geöffnet sind.

Die Anreise nach Lissabon zum dortigen internationalen Flughafen „Aeroporto da Portela“ von Deutschland aus ist aktuell mit Easyjet aus Berlin-Schönefeld, Germanwings aus Köln/Bonn und Stuttgart sowie mit TAP Portugal aus Berlin-Schönefeld, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und München möglich. Tickets für den Hin- und Rückflug erhält man im günstigsten Fall bereits ab ca. 100 Euro pro Person.